Terra X History
"Roadtrip 1945" zeigt die abenteuerliche Reise des jungen Manfred Gans quer durch Trümmerdeutschland – auf der Suche nach seinen von den Nationalsozialisten verschleppten jüdischen Eltern. Historiker und "Terra X"-Host Mirko Drotschmann folgt den Spuren von Manfred Gans, Kampfname Frederick "Freddie" Gray, der als Angehöriger einer britischen Spezialeinheit alles versuchte, um Vater und Mutter zu finden, die er im KZ Theresienstadt vermutete. 1938 konnte Manfred Gans NS-Deutschland noch Richtung England verlassen, anders als seine Eltern, die nicht entkommen konnten. Sieben Jahre später kehrte er als "Freddie" Gray mit der überwiegend jüdischen Eliteeinheit "X Troop" unter britischer Flagge in seine alte Heimat zurück. Seine Erlebnisse und Begegnungen schrieb er kurz nach seiner Reise minutiös auf. Unmittelbar nach der deutschen Kapitulation macht sich Frederick Gray auf den gefährlichen wie abenteuerlichen Weg durch das Trümmerland, auf der Suche nach seinen Eltern, die von den Nationalsozialisten verschleppt worden waren, immer in der Ungewissheit, ob er sie finden wird oder sie überhaupt noch leben. Mirko Drotschmann folgt "Freddie" Grays Spuren, reist seiner Route nach und trifft einige seiner Nachfahren. Anhand des persönlichen Berichtes, weiterer Notizen, von Tagebucheinträgen und nicht zuletzt der Briefe an seine große Liebe Anita – einer 1938 nach New York emigrierten Jüdin, mit der er später eine Familie gründen wird – ist es möglich, das Schicksalsjahr 1945 aus einer bislang noch nicht gezeigten Perspektive vor Augen zu führen. Dabei gewähren vor allem die Reisenotizen authentische Einblicke in die Lebensumstände und Umbrüche im Deutschland der Zeitenwende. Kurz vor dem 80. Jahrestag des Kriegsendes in Europa zeigt das ZDF "Roadtrip 1945".Start: 2025-04-29-201500
end: 2025-04-29-214500
heute journal
Seit 1978 fasst das Nachrichtenmagazin des Zweiten Deutschen Fernsehens die wichtigsten Geschehnisse des Tages zusammen. Die Themen werden durch gut recherchierte Hintergrundberichte sowie Interviews mit Entscheidungsträgern detaillierter beleuchtet als in den heute-Nachrichten.Start: 2025-04-29-214500
end: 2025-04-29-221500
37°: Ererbtes Trauma – Julien und der Schmerz der Anderen
"Ich habe immer einen Schmerz in mir gespürt, eine ständige Trauer, die fast meinen Brustkorb zerreißt. Und doch merke ich, dass der Schmerz mit meinem Leben nichts zu tun hat", so Julien. Traumata, also seelische Wunden, können über mehrere Generationen weitergegeben werden: Transgenerationale Weitergabe nennt die Forschung das. Vererbt werden traumatische Erfahrungen, wie von Eltern oder Großeltern, die unbewusst an die Nachkommen weitergegeben werden. Diese leiden dann unter Symptomen, als hätten sie die traumatischen Erlebnisse selbst erlitten. Die Folge: erhöhte Verwundbarkeit, irrational erscheinende Ängste, Selbstwertprobleme. Epigenetiker haben herausgefunden: Ein Trauma verändert sogar das Erbgut! Die Vergangenheit lebt also auch in den Zellen fort. Julien (35) hatte eine typisch deutsche Kindheit, wuchs geliebt und behütet bei seiner Mutter und den Großeltern in einem Vorort von Frankfurt auf. Seine Eltern hatten sich früh getrennt. Juliens Vater kam aus Ruanda, einem Land, in dem über 30 Jahre zuvor ein unvorstellbares Morden stattfand. Juliens Vater war ein Tutsi. Innerhalb von drei Monaten wurden bis zu eine Million Tutsi getötet – von den Hutu, der Mehrheit im eigenen Land. Davon erzählt hatte sein Vater, der viele Jahre zuvor starb, nichts. Aber hat Julien etwas davon gespürt? Bis heute? "Ich habe immer das Gefühl, ich muss noch etwas abschließen – aber was? Mein Vater wollte immer in seine Heimat, nach Ruanda, zurück. Es ist ihm nie gelungen", erzählt Julien. Ist es das? Soll er stellvertretend für seinen Vater nach Ruanda reisen? Und vor allem: Findet er dort die Ursache für seinen fremden Schmerz? Die Verfolgung der Tutsi begann mit dem Ende des Kolonialismus in den späten 50er-Jahren. Viele Tutsi flohen nach Uganda und Burundi, auch Juliens Vater wurde als Kind in Nachbarländer gebracht. Die Lage eskaliert am 7. April 1994, als in der Nacht zuvor das Flugzeug des ruandischen Präsidenten abgeschossen wurde. Vom Regierungssender als Kakerlaken bezeichnet, sollten Tutsi komplett vernichtet werden. Sie wurden von den Hutu umgebracht, einzig, weil sie Tutsi waren, eine ethnische Minderheit innerhalb der eigenen Grenzen. Etwa 75 Prozent der in Ruanda lebenden Tutsi wurden zerstückelt, erstochen, erschossen, erschlagen. Auch viele Familienmitglieder von Julien wurden umgebracht. Sind es ihre Wunden, die ihn schmerzen? Julien macht sich auf den Weg nach Ruanda, trifft Verwandte und Freunde der Familie. Was wird diese Reise bewirken? Werden seine Wunden heilen? Die "37°"-Sendung steht am Sendetag ab 8.00 Uhr in der ZDFmediathek zur Verfügung.Start: 2025-04-29-221500
end: 2025-04-29-224500
Markus Lanz
Markus Lanz spricht in seiner Talkshow mit seinen Gästen über aktuelle und gesellschaftlich relevante Themen – unterhaltend und journalistisch hintergründig.Start: 2025-04-29-224500
end: 2025-04-30-000000